Mix

„Ick hau´ Dir uff´n Kopp, bis de Läuse piepen!“

Berliner geflügelte Worte.
Eine Sammlung Berliner Worte und Redensarten
Herausgegeben von Paul Lindenberg, 1887
Mit einem Vorwort von Björn Kuhligk.
Neu illustriert von Jakob Hinrichs
17 x 17 cm, 80 Seiten, 21 Illustrationen, gebunden.
ISBN 978-3-96849-036-6
15 Euro

Titel Geflügelte Worte Druck_low.jpg

​Der Berliner ist im Allgemeinen nicht sehr gesprächig, er hat dafür die seltene Gabe, oft mit einem einzigen Wort, mit einem Ausruf einen ganzen Satz auszudrücken, durch eine kurze, schnell hingeworfene Bemerkung eine weitschweifige Erzählung zu ersparen. Schon Goethe schrieb an einen Freund Zelter: „Schreibe mir so derb als möglich, denn das kleidet Euch Berliner doch am besten,“ und bei einer anderen Gelegenheit sagt er, „man merkt, dass man mit der Delikatesse in Berlin nicht weit reicht, weil ein so verwegener Menschenschlag dort zusammenlebt, daß man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muss, um sich über Wasser zu halten.“ Und sogar Hegel soll ja behauptet haben, dass „ein Berliner Witz mehr wert wäre wie eine schöne Gegend.“ Die Berliner sind nicht zimperlich und diese 1887 von Paul Lindenberg zusammengestellte Sammlung sprachlicher Berliner Eigenheiten ist es auch nicht. Genial in Szene gesetzt vom Berliner Illustrator Jakob Hinrichs hüpft dem Leser der Berliner Sprachwitz und die Schnoddrigkeit aus diesem Buch entgegen. Einfach Knorke. Aus dem Vorwort von Björn Kuhligk: „Knorke ist für mich der Inbegriff des Berlinerischen. Es bedeutet so viel wie „sehr gut“, „super“, „unschlagbar“. Dieses Wort hat weder Komparativ noch Superlativ, das braucht es nicht. Es steht da wie ein Fels. Kurt Tucholsky schrieb 1924 eine Art Abgesang auf dieses Wort: „Lebe wohl, ›Knorke‹. Ruhe sanft. Hab keine Angst: deine Familie stirbt nicht aus. Du bekommst Nachfolger.“ Wie gut, dass sich „Knorke“ wieder vom Ruhekissen erhob und weitermachte. Ich liebe dieses Wort sehr. Es möge den Erdball nie verlassen.“

Jörg Fauser: Ich habe große Städte gesehen. Die Gedichte. Mit einem Vorwort von Björn Kuhligk

Diogenes Verlag, 352 Seiten, 2019
Hardcover Leinen mit Schutzumschlag
978-3-257-07072-9
€ (D) 24.00 / sFr 32.00* / € (A) 24.70

»Uns […] ist ja immer wieder vorgehalten worden, wir hätten das Gedicht aus seinen hehren Gefilden auf die Müllkippe gezerrt, zu den kaputten Eisschränken, den verrosteten Bierbüchsen, der dreckigen Unterwäsche. Nach diesem Weltbild, wenn man es so nennen will, besteht unser Publikum in der Hauptsache aus ungewaschenen Rüpeln ohne Bildung, ohne Geschichte, ohne Staat; aus Haschern, Huren, Junkies, Rock-Freaks, hoffnungslos, verloren für Gesellschaft, Leistung, Zukunft … in Wirklichkeit setzte sich unser Publikum natürlich – wie das unserer Kritiker – aus kontaktscheuen Stenotypistinnen, aus Deutschlehrerinnen mit zwei Siamkatzen, aus mindestens ebenso vielen Pfarramtskandidaten wie Zollinspektoren zusammen. Und hier und da ein Schwerverbrecher; das kommt davon, wenn man die Leute lesen lernen lässt.« So schrieb Jörg Fauser 1980 im Magazin ›tip‹. In seinen Gedichten, die mal politisch oder besoffen oder romantisch und immer ehrlich sind, nimmt er den Leser mit an die Stammtische und in die (meist einsamen) Betten der Welt.

Jörg Fauser Jörg Fauser Björn Kuhligk Diogenes Lyrik Berlin Großstadtlyrik Fauser

Tinka Bechert: Von Malerei und anderen Abenteuern 2003-2013. Mit einem Porträt von Björn Kuhligk

Art In Flow Verlag für zeitgenössische Kunst, 136 Seiten mit 148 Abb., 2013
Hardcover, ISBN: 978-3-938457-15-3

Tinka Bechert lebt sowohl in Irland als auch in ihrer Heimatstadt Berlin. Sie entspricht damit der jüngeren, globalisierten Künstlergeneration, die sich fortwährend neuen Herausforderungen stellt, um die unterschiedlichsten Projekte an den verschiedensten Orten der Welt umzusetzen. Ihre künstlerische Fragestellung kreist um die Idee der Orientierung und um »Geschichte als lebendige Erfahrung«, die die Gegenwart bestimmt. Für ihre Werke typisch ist ein Mix aus unterschiedlichen Materialien, die collageartig aus der Fläche heraus durch Schichtungen und Montagen wirken. Diese offensichtliche Collagen-Technik, selbst in ihrer Malerei, versteht sie als Balanceakt von Stilrichtungen und Elementen. Tinka Becherts Werke sind immer konzeptuell, wiederkehrend gegenständlich/ figurativ und bieten bei genauem Hinsehen Narratives, Anekdotisches und auch Biografisches an. Sie stellt dem malerischen Erfassen stets andere Bezugssysteme gegenüber. Ihr besonderes Interesse gilt den wissenschaftlichen Codierungen.

Der Katalog zeigt eine Auswahl ihrer Werke aus den letzten zehn Jahren und dokumentiert ihre konsequente Suche nach neuen Ausdrucks-formen, von der klassischen Malerei über Collagen bis hin zu Rauminstallationen. (Ausstellung »Von Malerei und anderen Abenteuern« in der Kunsthalle Brennabor, Brandenburg a.d. Havel, vom 15.03.-12.04.2013.)

Autoren: Dorothée Bauerle-Willert, Ingelore Hafemann, Björn Kuhligk, Anne Mueller von der Haegen, Eckhardt Momber, Ulrike Oppelt, Karlheinz Pichler

Tinka Bechert Gegenwartskunst Björn Kuhligk Tinka Bechert Ulrike Oppelt Bechert

José M. Sánchez-Verdú: Streichquartett Nr. 8

Breitkopf & Härtel, KM 2503, 42 Seiten, 2005
Mappe, 29,90 €
ISMN: 979-0-004-50296-9

Der Komponist José M. Sánchez-Verdú vertonte das Gedicht „Blau“ für Bariton, 2 Violinen, Viola und Cello. Die Uraufführung mit Dietrich Henschel und dem Kairos Quartett fand am 23.006.2005 im Konzerthaus Berlin statt.

F.S. Blumm Björn Kuhligk Nils Frahm Anne Müller José Sanchez-Verú Kairos Quartett Henschel Dietrich F.S. Blumm Björn Kuhligk Anne Müller Sanchez-Verdú Henschel

F.S. Blumm & friends: sesamsamen

Plop Label, CD, 2004

Eine Zusammenarbeit zwischen F. S. Blumm und Björn Kuhligk. Zu den drei Prosaminiaturen „Leben läuft“, die auch in dem gleichnamigen Heft zu finden sind, komponierte F.S. Blumm ein Stück, zu dem Björn Kuhligk die Texte eingelesen hat.

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